Drachenmais
Es war einmal in einem hübschen Dorf tief im Herzen des Böhmerwaldes ein junger Bauer namens Hansl.
Wo einst grüne Wiesen, auf denen Pferde und Kühe grasten, und sogar Erdbeerfelder gewesen waren, da war nun nur noch Drachenmais, Reihe für Reihe für Reihe.
Es war einmal in einem hübschen Dorf tief im Herzen des Böhmerwaldes ein junger Bauer namens Hansl. Hansl besaß einen kleinen Hof mit etwas Land, und er hatte eine Frau, die ihm half, den Hof zu bewirtschaften.
Aber Hansl war gierig. Er wollte weniger arbeiten und mehr essen, und eines Tages hatte er eine Idee: er würde sich einen grünen Drachen kaufen (einen von der vegetarischen Sorte, die faulendes Heu und Mais frisst und keine Kinder). Diesen Drachen würde er gut füttern, und seine Nachbarn würden ihn – Hansl – gut für all das heiße Wasser bezahlen, dass der Drache während der kalten Wintermonate mit seinem Atem machen würde.
Also kaufte Hansl sich einen kleinen grünen Drachen. Er nannte ihn Bio, und baute einen Käfig für ihn am Rande des Dorfes. Daneben sammelte er auf einem großen Haufen verfaulendes Gras und Mais als Futter für Bio.
Anfangs ging alles gut. Bio freute sich an seinem bequemen Leben: er musste nicht mehr selbst auf Futtersuche gehen. Er konnte den ganzen Tag essen und schlafen, und in den Abendstunden spie er dafür gerne ein wenig Feuer, um das Wasser in den großen Kesseln, die Hansl aufgestellt hatte, zu erhitzen. Die Dorfbewohner freuten sich über ihr allabendliches heißes Bad, und sie störten sich zunächst nicht an dem üblen Gestank von Bios Atem. Und Hansl freute sich über all das Geld, dass er für das heiße Wasser bekam.
Aber wie sein Herr, so war auch der Drache gierig, und je größer er wurde, um so mehr verfaultes Gras und Mais forderte er im Austausch für seinen feurig heißen Atem. Als der zweite Winter kam, musste Hansl, um genug Futter für Bio anbauen zu können, die Felder seines Nachbarn dazu pachten.
So wie Hansls Börse immer praller wurde von all dem Geld, das es bekam, so wuchs auch Bios Magen. Schon im dritten Winter gab es im ganzen Dorf nicht mehr genug Land um des Drachen Hunger zu stillen, und als der vierte Winter kam, hatte Hansl alle Felder in allen umliegenden Dörfern nah und fern gepachtet, um den unersättlichen Drachen zufriedenzustellen.
So kam es, dass alle Dörfer gleich aussahen: Drachenmais so weit das Auge reichte. Wo einst grüne Wiesen, auf denen Pferde und Kühe grasten, und sogar Erdbeerfelder gewesen waren, da war nun nur noch Drachenmais, Reihe für Reihe für Reihe. Und waren die Wege einst ruhig und friedlich gewesen, so waren sie nun laut und geschäftig von früh bis spät durch Hansls riesige Wagen, auf denen sich der Mais für Bio hoch auftürmte.
Als der fünfte Winter kam, war Hansl verzweifelt. Er war nun sehr reich geworden, aber Bio, der immer hungrig war, wurde von Tag zu Tag missmutiger. An manchen Abenden ging er geradewegs zu Bett und weigerte sich, Feuer unter die Wasserkessel für das Badewasser der Dorfbewohner zu speien.
Und schließlich, an einem besonders kalten Winterabend, an dem wirklich jeder auf ein langes, kochend heißes Bad hoffte, brach Bio, von wahnsinnigem Hunger und Wut getrieben, aus seinem Käfig aus. Auf der Suche nach Futter flog der Drache über das Dorf, und als er keines finden konnte,da fand er Hansls Haus stattdessen, das nun das stattlichste Haus in der Nachbarschaft war, und er spie seinen fauligen glühend heißen Atem auf das Haus, bis es in Flammen aufging.
Als der Morgen kam, war der Drache fort und alles, was noch von Hansls schönem Haus geblieben war, war seine große eiserne Badewanne mit den vier goldenen Klauenfüßen und dem glänzenden grüngoldenen, wie ein Drachenmaul geformten Hahn, aus dem all das kochend heiße Wasser geflossen war. Es war das längste und heißeste Bad, das Hansl jemals hatte.
Wo einst grüne Wiesen, auf denen Pferde und Kühe grasten, und sogar Erdbeerfelder gewesen waren, da war nun nur noch Drachenmais, Reihe für Reihe für Reihe.
Es war einmal in einem hübschen Dorf tief im Herzen des Böhmerwaldes ein junger Bauer namens Hansl. Hansl besaß einen kleinen Hof mit etwas Land, und er hatte eine Frau, die ihm half, den Hof zu bewirtschaften.
Aber Hansl war gierig. Er wollte weniger arbeiten und mehr essen, und eines Tages hatte er eine Idee: er würde sich einen grünen Drachen kaufen (einen von der vegetarischen Sorte, die faulendes Heu und Mais frisst und keine Kinder). Diesen Drachen würde er gut füttern, und seine Nachbarn würden ihn – Hansl – gut für all das heiße Wasser bezahlen, dass der Drache während der kalten Wintermonate mit seinem Atem machen würde.
Also kaufte Hansl sich einen kleinen grünen Drachen. Er nannte ihn Bio, und baute einen Käfig für ihn am Rande des Dorfes. Daneben sammelte er auf einem großen Haufen verfaulendes Gras und Mais als Futter für Bio.
Anfangs ging alles gut. Bio freute sich an seinem bequemen Leben: er musste nicht mehr selbst auf Futtersuche gehen. Er konnte den ganzen Tag essen und schlafen, und in den Abendstunden spie er dafür gerne ein wenig Feuer, um das Wasser in den großen Kesseln, die Hansl aufgestellt hatte, zu erhitzen. Die Dorfbewohner freuten sich über ihr allabendliches heißes Bad, und sie störten sich zunächst nicht an dem üblen Gestank von Bios Atem. Und Hansl freute sich über all das Geld, dass er für das heiße Wasser bekam.
Aber wie sein Herr, so war auch der Drache gierig, und je größer er wurde, um so mehr verfaultes Gras und Mais forderte er im Austausch für seinen feurig heißen Atem. Als der zweite Winter kam, musste Hansl, um genug Futter für Bio anbauen zu können, die Felder seines Nachbarn dazu pachten.
So wie Hansls Börse immer praller wurde von all dem Geld, das es bekam, so wuchs auch Bios Magen. Schon im dritten Winter gab es im ganzen Dorf nicht mehr genug Land um des Drachen Hunger zu stillen, und als der vierte Winter kam, hatte Hansl alle Felder in allen umliegenden Dörfern nah und fern gepachtet, um den unersättlichen Drachen zufriedenzustellen.
So kam es, dass alle Dörfer gleich aussahen: Drachenmais so weit das Auge reichte. Wo einst grüne Wiesen, auf denen Pferde und Kühe grasten, und sogar Erdbeerfelder gewesen waren, da war nun nur noch Drachenmais, Reihe für Reihe für Reihe. Und waren die Wege einst ruhig und friedlich gewesen, so waren sie nun laut und geschäftig von früh bis spät durch Hansls riesige Wagen, auf denen sich der Mais für Bio hoch auftürmte.
Als der fünfte Winter kam, war Hansl verzweifelt. Er war nun sehr reich geworden, aber Bio, der immer hungrig war, wurde von Tag zu Tag missmutiger. An manchen Abenden ging er geradewegs zu Bett und weigerte sich, Feuer unter die Wasserkessel für das Badewasser der Dorfbewohner zu speien.
Und schließlich, an einem besonders kalten Winterabend, an dem wirklich jeder auf ein langes, kochend heißes Bad hoffte, brach Bio, von wahnsinnigem Hunger und Wut getrieben, aus seinem Käfig aus. Auf der Suche nach Futter flog der Drache über das Dorf, und als er keines finden konnte,da fand er Hansls Haus stattdessen, das nun das stattlichste Haus in der Nachbarschaft war, und er spie seinen fauligen glühend heißen Atem auf das Haus, bis es in Flammen aufging.
Als der Morgen kam, war der Drache fort und alles, was noch von Hansls schönem Haus geblieben war, war seine große eiserne Badewanne mit den vier goldenen Klauenfüßen und dem glänzenden grüngoldenen, wie ein Drachenmaul geformten Hahn, aus dem all das kochend heiße Wasser geflossen war. Es war das längste und heißeste Bad, das Hansl jemals hatte.