Odpoved na clanek "Odstraňte vlajky Evropské unie"
jen v nemcine, musim se srdecne omlouvat!
Sehr geehrter Herr Professor Bednar,
Eigentlich hatte ich heute eine Einladung zu einem Schlachtfest im Nachbardorf. Aber wie das so ist bei einem Korrespondenten - er darf auch am Wochenende nicht nur an Leberwurst, Gulasch oder Sülze denken, sondern muss auch lesen, was es an interessanten Artikeln in den Zeitungen und im Internet gibt.
Als ich auf Ihren Blogbeitrag „Odstraňte vlajky Evropské unie“ stieß, beschloss ich, den kulinarischen Genuss etwas zu verschieben, um Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben.
Wo ist eigentlich Ihr Problem? Sie sind bekennender Tscheche. Das sollen Sie auch von Herzen gern sein. Niemand nimmt Ihnen diesen Status. Auch nicht die EU. Ich bin gebürtiger Deutscher, mittlerweile ein „bisschen“ auch Tscheche, vor allem aber Europäer. Im Unterschied zu Ihnen freue ich mich, wenn ich auf Gebäuden in Berlin, Rom, Madrid, Luxemburg, Bratislava oder Prag nicht nur die jeweilige Staatsflagge wehen sehe, sondern auch das blaue Sternenbanner der Europäischen Union. Es zeigt mir, dass in all diesem Städten Europas meine Heimat ist, dass ich dort überall im wahrsten Sinne des Wortes zuhause bin.
Als ein „bisschen Tscheche“ habe ich mich dafür geschämt, dass auf der Prager Burg sogar in der Zeit der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft keine EU-Fahne neben der tschechischen wehte. War es nicht der heutige Präsident Vaclav Klaus, der einst um die Mitgliedschaft der Tschechischen Republik in der EU nachgesucht hatte? Klaus wusste damals sehr wohl - und er weiß es auch heute -, dass es keine Alternative dazu gab und gibt. Es sei denn, man glaubt allen Ernstes, dass die Tschechische Republik eine zweite Schweiz ist. Das war sie aber nie und wird sie nie sein.
Es ist trotzdem sehr typisch für tschechische Politiker, dass sie glauben, auf einer Insel zu leben. Wie anders ist der schlechte Scherz der CSSD unter Paroubek zu verstehen, mitten in der Ratspräsidentschaft Tschechiens de Regierung zu stürzen? Tschechische Politiker denken immer, das sei reine Innenpolitik. Ist es aber nicht. Europa sah in jenen Tagen verstärkt nach Prag, eben weil Tschechien den Ratsvorsitz hatte. Der Sturz der Regierung mit dem EU-Ratspräsidenten Mirek Topolanek - ohne Not - war eine einzige Peinlichkeit für das Land.
Bei Ihnen und bei vielen anderen EU-Ablehnern vermisse ich aber vor allem die Konsequenz. Es ist eine Sache, die Mitgliedschaft in der EU abzulehnen. Konsequent müsste man nach dem A aber auch B sagen: man müsste sagen, da wir nicht in der EU sein wollen, zahlen wir gern die Milliarden-Hilfen an die EU zurück, die unser Land aus Brüssel bisher bekommen hat. Diese Konsequenz habe ich aber von den EU-Gegnern bislang auch nicht im Ansatz gelesen oder gehört. Seien Sie mutig, Herr Professor, geben Sie das Geld zurück. Aber dann erklären Sie bitte auch Ihren so von der EU „geschundenen“ Mitbürgern, dass es jetzt erst einmal vorbei ist mit den Wohltaten aus dem Westen.
Sehr geehrter Herr Professor Bednar,
Eigentlich hatte ich heute eine Einladung zu einem Schlachtfest im Nachbardorf. Aber wie das so ist bei einem Korrespondenten - er darf auch am Wochenende nicht nur an Leberwurst, Gulasch oder Sülze denken, sondern muss auch lesen, was es an interessanten Artikeln in den Zeitungen und im Internet gibt.
Als ich auf Ihren Blogbeitrag „Odstraňte vlajky Evropské unie“ stieß, beschloss ich, den kulinarischen Genuss etwas zu verschieben, um Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben.
Wo ist eigentlich Ihr Problem? Sie sind bekennender Tscheche. Das sollen Sie auch von Herzen gern sein. Niemand nimmt Ihnen diesen Status. Auch nicht die EU. Ich bin gebürtiger Deutscher, mittlerweile ein „bisschen“ auch Tscheche, vor allem aber Europäer. Im Unterschied zu Ihnen freue ich mich, wenn ich auf Gebäuden in Berlin, Rom, Madrid, Luxemburg, Bratislava oder Prag nicht nur die jeweilige Staatsflagge wehen sehe, sondern auch das blaue Sternenbanner der Europäischen Union. Es zeigt mir, dass in all diesem Städten Europas meine Heimat ist, dass ich dort überall im wahrsten Sinne des Wortes zuhause bin.
Als ein „bisschen Tscheche“ habe ich mich dafür geschämt, dass auf der Prager Burg sogar in der Zeit der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft keine EU-Fahne neben der tschechischen wehte. War es nicht der heutige Präsident Vaclav Klaus, der einst um die Mitgliedschaft der Tschechischen Republik in der EU nachgesucht hatte? Klaus wusste damals sehr wohl - und er weiß es auch heute -, dass es keine Alternative dazu gab und gibt. Es sei denn, man glaubt allen Ernstes, dass die Tschechische Republik eine zweite Schweiz ist. Das war sie aber nie und wird sie nie sein.
Es ist trotzdem sehr typisch für tschechische Politiker, dass sie glauben, auf einer Insel zu leben. Wie anders ist der schlechte Scherz der CSSD unter Paroubek zu verstehen, mitten in der Ratspräsidentschaft Tschechiens de Regierung zu stürzen? Tschechische Politiker denken immer, das sei reine Innenpolitik. Ist es aber nicht. Europa sah in jenen Tagen verstärkt nach Prag, eben weil Tschechien den Ratsvorsitz hatte. Der Sturz der Regierung mit dem EU-Ratspräsidenten Mirek Topolanek - ohne Not - war eine einzige Peinlichkeit für das Land.
Bei Ihnen und bei vielen anderen EU-Ablehnern vermisse ich aber vor allem die Konsequenz. Es ist eine Sache, die Mitgliedschaft in der EU abzulehnen. Konsequent müsste man nach dem A aber auch B sagen: man müsste sagen, da wir nicht in der EU sein wollen, zahlen wir gern die Milliarden-Hilfen an die EU zurück, die unser Land aus Brüssel bisher bekommen hat. Diese Konsequenz habe ich aber von den EU-Gegnern bislang auch nicht im Ansatz gelesen oder gehört. Seien Sie mutig, Herr Professor, geben Sie das Geld zurück. Aber dann erklären Sie bitte auch Ihren so von der EU „geschundenen“ Mitbürgern, dass es jetzt erst einmal vorbei ist mit den Wohltaten aus dem Westen.